Treten etwa in der Mitte des Menstruationszyklus Schmerzen im Unterleib auf, kann es sich dabei um sogenannte Mittelschmerzen handeln. Was Mittelschmerzen mit dem Eisprung zu tun haben, wie sie sich anfühlen und was dagegen hilft, erklären wir dir im Folgenden.
Das Wichtigste zum Mittelschmerz auf einen Blick
- Mittelschmerzen werden auch als Intermenstrualschmerzen bezeichnet.
- Die Schmerzen treten ungefähr in der Mitte des Zyklus auf, wenn Frauen ihren Eisprung haben.
- Der Mittelschmerz kann unterschiedlich stark und lang sein und muss nicht bei allen Frauen auftreten.
- Zusammen mit anderen Parametern wie der Basaltemperatur kann der Mittelschmerz beim Berechnen der fruchtbaren Tage helfen.
- Sind die Intermenstrualschmerzen sehr stark, können verschiedene Maßnahmen dazu beitragen, sie zu lindern.
- Da Unterleibsschmerzen auch das Symptom einer Krankheit sein können, sollten sich betroffene Frauen sicherheitshalber untersuchen lassen.
Welche Ursache hat der Mittelschmerz?
Die genaue Ursache des Mittelschmerzes ist bislang noch unklar. Allerdings gibt es einige Erklärungsansätze, warum es zu den auch als Intermenstrualschmerzen bezeichneten Mittelschmerzen kommt.
Kurz vor dem Eisprung kommt es zu einem Anstieg des luteinisierenden Hormons. Das führt dazu, dass das Eibläschen platzt und die während der Follikelphase herangereifte Eizelle freigegeben wird.
Man nimmt an, dass der dabei entstehende Druck den Mittelschmerz verursacht. Weitere denkbare Auslöser sind eine Reizung des Bauchfells durch die Blutungen während des Eisprungs sowie Krämpfe, da sich die Eileiter während der Ovulation zusammenziehen.
Wie fühlt sich der Mittelschmerz an?
Der Mittelschmerz kann sich von Frau zu Frau unterschiedlich anfühlen und sowohl in seiner Länge als auch in seiner Stärke variieren.
Während sich der Mittelschmerz bei manchen Frauen nur auf ein kurzes Stechen oder Ziehen beschränkt, kann er bei anderen auch länger anhalten und mit starken Krämpfen einhergehen.
Sind alle Frauen von Mittelschmerzen betroffen?
Intermenstrualschmerzen sind bei Frauen weit verbreitet. Dennoch sind nicht alle davon betroffen. Schätzungen gehen davon aus, dass der Mittelschmerz ungefähr bei jeder dritten Frau auftritt.
Außerdem kann es sein, dass sich nicht jeder Eisprung mit Schmerzen bemerkbar macht. Es ist also nicht ungewöhnlich, wenn es bei dir nur gelegentlich oder auch überhaupt nicht zu Mittelschmerzen kommt.
Wie lässt sich der Mittelschmerz behandeln?
Grundsätzlich müssen Mittelschmerzen nicht zwingend behandelt werden. Wenn sie bei dir nur schwach sind und nach kurzer Zeit wieder verschwinden, dürften sie dich im Alltag ohnehin nicht allzu sehr beeinträchtigen.
Ist der Mittelschmerz hingegen stärker ausgeprägt, kann es durchaus sinnvoll sein, etwas gegen ihn zu unternehmen. Prinzipiell haben sich in diesem Zusammenhang die gleichen Maßnahmen wie bei der Behandlung von Regelschmerzen bewährt.
Versuche zum Beispiel folgende Dinge, um deinem Mittelschmerz entgegenzuwirken:
- Eine Wärmflasche auf dem Bauch und ein wenig Ruhe können entscheidend dazu beitragen, den Mittelschmerz zu lindern.
- Ein heißes Bad hilft ebenfalls beim Entspannen, wenn du rund um deinen Eisprung an Krämpfen im Unterleib leidest.
- Gönne dir gegebenenfalls eine Massage oder versuche es mit Entspannungsübungen.
- Falls du zur Zeit keinen Kinderwunsch hegst, kann die Einnahme der Antibabypille eine Option sein.
Bei sehr starken Mittelschmerzen kann unter Umständen die Einnahme von Schmerzmitteln helfen. Allerdings solltest du das aufgrund der damit verbundenen Risiken unbedingt mit deiner Frauenärztin besprechen.
Fruchtbare Tage mithilfe des Mittelschmerzes berechnen?
Um deine fruchtbaren Tage zu berechnen, ist der Mittelschmerz alleine nur bedingt geeignet. Zusammen mit anderen Anzeichen kann er dir jedoch durchaus dabei helfen, deinen Eisprung (und damit deine fruchtbaren Tage) zu ermitteln.
Behalte zu diesem Zweck deinen Zervixschleim im Auge und kontrolliere deine Basaltemperatur. Tust du das in jedem Menstruationszyklus, bekommst du ein recht gutes Gefühl, wann deine fruchtbaren Tage sind.
Diese Erkenntnisse können dir dann zum Beispiel dabei helfen, deine Chancen auf eine erfolgreiche Befruchtung zu erhöhen, falls du dir ein Kind wünschst und schwanger werden willst.
Weitere Ursachen für Unterleibsschmerzen
Bitte beachte, dass es sich bei Schmerzen im Unterleib nicht immer um harmlose Mittelschmerzen handelt. Deshalb solltest du dich unbedingt an deine Gynäkologin wenden, wenn du starke und lang anhaltende Schmerzen im Unterleib hast.
Mögliche Ursachen sind zum Beispiel:
- Morbus Crohn
- Eileiterschwangerschaft
- Gallensteine
- Nierensteine
- Magen-Darm-Entzündung
Schmerzen im Unterbauch durch Endometriose
Davon abgesehen kann es sich bei den Schmerzen im Unterleib auch um ein Endometriose-Symptom handeln. Endometriose ist eine Erkrankung, bei der sich außerhalb des Uterus Gewebe bildet, das der Gebärmutterschleimhaut ähnelt.
Die Erkrankung kann für betroffene Frauen sehr schmerzhaft sein. Neben Schmerzen im Unterleib außerhalb der Periode zählen zum Beispiel auch starke Menstruationsschmerzen und starke Regelblutungen zu den möglichen Endometriose-Symptomen.
Fazit
Wie du siehst, ist der sogenannte Mittelschmerz nichts Ungewöhnliches. Viele Frauen sind von ihm betroffen. Es handelt sich beim ihm um eine völlig harmlose Begleiterscheinung des Eisprungs.
Je nachdem, wie stark der Mittelschmerz ausgeprägt ist, können gegebenenfalls verschiedene Maßnahmen zur Linderung der Beschwerden beitragen. Da neben dem Eisprung auch andere Ursachen für die Unterleibsschmerzen infrage kommen, ist ein Termin bei der Gynäkologin im Zweifel immer ratsam.