Das Hormon Progesteron spielt für den Verlauf des weiblichen Zyklus eine entscheidende Rolle. Ein Progesteronmangel kann verschiedene Ursachen haben und sich unter anderem durch Symptome wie Schmierblutungen und einen verkürzten Zyklus äußern.
Das Wichtigste zum Progesteronmangel auf einen Blick
- Das Hormon Progesteron sorgt nach dem Eisprung dafür, dass die Gebärmutterschleimhaut aufgebaut wird.
- Ein Progesteronmangel kann unter anderem durch eine Gelbkörperschwäche verursacht werden.
- Das Fehlen von Progesteron macht eine Schwangerschaft bei betroffenen Frauen deutlich unwahrscheinlicher.
- Zu den Symptomen eines Progesteronmangels zählen zum Beispiel ausgeprägte PMS-Symptome, Schlafprobleme und Muskelschmerzen.
- Bei möglichen Symptomen eines Mangels an Progesteron sollten sich Frauen an ihre Gynäkologin wenden.
- Um einen Progesteronmangel zu beheben, kommen in der Regel Hormonpräparate zum Einsatz.
Was ist Progesteron?
Bei Progesteron handelt es sich um ein weibliches Sexualhormon. Es hat einen entscheidenden Einfluss auf den Menstruationszyklus. Die Aufgabe des Hormons besteht in erster Linie darin, nach dem Eisprung für den Aufbau der Gebärmutterschleimhaut zu sorgen.
Ist es zu keiner Befruchtung der Eizelle gekommen, sinkt der Progesteronspiegel wieder und die Periode setzt ein. Progesteron ist somit unverzichtbar, um schwanger zu werden. Aus diesem Grund wird es gelegentlich auch als das Schwangerschaftshormon bezeichnet.
Ursachen: Wie entsteht ein Progesteronmangel?
Ein Progesteronmangel kann verschiedene Ursachen haben. Bei älteren Frauen kommt es zwangsläufig aufgrund der Wechseljahre zu einer reduzierten Bildung des Hormons. Davon abgesehen können aber auch Funktionsstörungen der Eierstöcke wie eine Ovarialinsuffizienz zu einem Mangel an Progesteron führen.
Außerdem kann es zum Beispiel nach dem Absetzen der Antibabypille zu vorübergehenden Störungen des Hormonhaushalts kommen. In diesem Fall können gelegentlich mehrere Monate vergehen, bis sich der Hormonspiegel wieder normalisiert hat.
Progesteronmangel durch eine Gelbkörperschwäche
Der Gelbkörper bildet sich nach dem Eisprung aus dem geplatzten Eisbläschen. Er produziert Progesteron, wodurch es in der zweiten Zyklushälfte zu einem Anstieg des Progesteronspiegels kommt.
Kommt es zum Beispiel aufgrund einer Ovarialinsuffizienz zu einer Gelbkörperschwäche, hat das einen Mangel an Progesteron zur Folge. Das führt dazu, dass die Gebärmutterschleimhaut nach dem Eisprung nicht richtig aufgebaut wird. Eine Gelbkörperschwäche und der mit ihr verbundene Progesteronmangel machen es somit deutlich unwahrscheinlicher, schwanger zu werden.
Symptome: Wie äußert sich ein Progesteronmangel?
Ein Mangel an Progesteron kann sich durch eine ganze Reihe von Symptomen äußern. Die zweite Hälfte des Menstruationszyklus kann kürzer ausfallen und es können Schmierblutungen auftreten.
Wurde die Gebärmutterschleimhaut aufgrund des Progesteronmangels nicht aufgebaut, kann die Menstruation ausbleiben. Außerdem können auch besonders stark ausgeprägte PMS-Symptome auf einen Mangel hindeuten.
Weitere mögliche Symptome eines Progesteronmangels sind zum Beispiel:
- Schweißausbrüche
- Schlafprobleme
- Schmerzende Gelenke
- Muskelschmerzen
- Geschwollene Finger
- Kalte Füße
- Stimmungsschwankungen
- Depressionen
- Herzrhythmusstörungen
- Schwache Blase
Diagnose eines Progesteronmangels
Wenn bei dir mögliche Symptome eines Progesteronmangels auftreten, solltest du dich unbedingt an deine Frauenärztin wenden. Immerhin können neben harmlosen Schwankungen des Hormonspiegels auch ernste Krankheiten dafür verantwortlich sein.
Die Gynäkologin wird dich zunächst zu deinen Symptomen befragen und allgemeine gynäkologische Untersuchungen durchführen. Außerdem wird sie in der zweiten Zyklushälfte deinen Progesteronspiegel messen, um zu überprüfen, ob tatsächlich ein Mangel vorliegt.
Behandlung eines Progesteronmangels
Der Progesteronmangel kann mit einer Hormontherapie behoben werden. Es gibt unterschiedliche Präparate, die zu diesem Zweck eingesetzt werden können. Davon abgesehen kann es unter Umständen sein, dass aufgrund der für den Mangel verantwortlichen Grunderkrankung noch weitere Behandlungsmaßnahmen erforderlich sind.
Nebenwirkungen bei der Behandlung des Progesteronmangels
Die Hormontherapie funktioniert in der Regel gut. Allerdings kann sie einige Nebenwirkungen haben. Sie kann zum Beispiel Müdigkeit, Kopfschmerzen und Übelkeit verursachen. Einige Frauen bekommen darüber hinaus auch Schmierblutungen.
Deine Frauenärztin wird dich zu Beginn der Behandlung deines Progesteronmangels natürlich auch über die damit verbundenen Risiken und Nebenwirkungen aufklären, sodass ihr gemeinsam die richtige Entscheidung treffen könnt.